Das Magenbakterium Helicobacter pylori ist bei jedem zweiten Menschen Dauergast –
und das meist unbemerkt. Doch bei einigen verursacht es Magenschleimhautentzündung oder sogar Krebs. Wissenschaftler am MPI für Infektionsbiologie in Berlin entdeckten, dass das Bakterium den Magenzellen Cholesterin entzieht. Dieses fettähnliche Molekül ist Bestandteil von Lipidflößen der Zellmembran und u.a. wichtig für die Funktion des Rezeptors für den Immunbotenstoff Interferon-gamma. Wie dieser lokale Cholesterinentzug die Immunregulation austrickst und dem Bakterium quasi uneingeschränkte Präsenz in der Magenschleimhaut verschafft und die einhergehenden Entzündungsprozesse noch verstärkt, ist Gegenstand aktueller Untersuchungen.